Gestalttherapie

 

Gestalttherapie ist ein humanistisches Therapieverfahren, das von Fritz und Lore Perls sowie Paul Goodman aus der Psychoanalyse heraus entwickelt wurde. Seine Wirksamkeit ist in internationalen Studien nachgewiesen und es ist in vielen europäischen Ländern und den USA anerkannt. 

Im Mittelpunkt steht die ganzheitliche Sichtweise, dass der Mensch aus Körper, Geist und Seele als Einheit besteht. Oft erfahren sich Menschen als zersplittert und erleben nur noch Teile ihres Selbst bewusst. Das Ziel der Therapie ist es, dem Klienten zu helfen sich seiner verdrängten und unbewussten Teile bewusst zu werden, sie zu akzeptieren und zu integrieren. So kann das eigene Leben wieder mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgekostet werden. 

Ausgangspunkt für das Bewusst-Sein ist das Hier-und-Jetzt. Nur in der Gegenwart denken und fühlen wir, d.h. nur jetzt im Augenblick können wir uns selbst mit Hilfe unserer Gefühle und Körperwahrnehmungen erfahren und dann reflektieren. Die Methode der Gestalttherapie besteht darin, die Aufmerksamkeit kontinuierlich auf die eigene Wahrnehmung zu richten. Deshalb wird viel experimentiert: mit Gefühlen, Körperhaltung, Bewegung und auch mit Gedanken. Es werden möglichst alle Bereiche unserer Erfahrungsmöglichkeiten einbezogen und erforscht, damit sich der/die Klient/in eine breite Basis für den Kontakt mit sich und seiner Umwelt erschließen kann. 

Die Therapeutin begegnet dem/der Klienten/in auf Augenhöhe, schließlich weiß dieser am besten wie er/sie sich fühlt. Sie tritt als Begleiterin auf dem Weg des Entwicklungsprozesses an die Seite des/der Klienten/in und ermutigt selbstbestimmt zu leben und Verantwortung für die eigenen Gefühle, Gedanken und Handlungen zu übernehmen. Dies fordert von den Klienten/innen eine aktive Mitarbeit, die möglicherweise am Anfang Unsicherheit auslöst und als Last empfunden wird. Die selbstbestimmte Haltung ermöglicht jedoch das eigene Leben in die Hand zu nehmen und positiv zu beeinflussen.